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Nun ist es offiziell: Wir leben in einer schlechten Welt. Ihr wisst es und ich weiss es. Aber zu oft diskutieren wir über den Zustand der Welt, wiederholen uns immer wieder bis wir unsere Sinne abstumpfen und unsere Kreativität abtöten. Anstatt unsere Waffe zu ziehen und sie auf das zu richten, was immer einem in den Weg kommt, verstecken wir uns hinter all dem Horror um uns und denken, dass es nicht viel zu tun gibt. Wir lassen es zu, dass die Welt uns zu Sklaven macht, anstelle ihr unseren Träumen und Wünschen entsprechend Herr zu werden . Wir sind keine Krieger, wir sind Diener. Fühlen wir uns zufrieden damit, das Leben an uns vorbeiziehen zu sehen, uns selbst unserer Vergangenheit versichernd? Haben wir aufgehört an die Zukunft zu glauben? Oder haben wir einfach aufgehört zu glauben und warten auf den Weltuntergang? Ich habe Neuigkeiten für euch: Es wird keinen Weltuntergang geben.

Weltuntergang ist ein Nominalwert, eine konstruierte Situation die nur innerhalb unseres Geistes existiert. Die meisten von uns werden es wahrscheinlich nicht mehr erleben, wie das Kali Yuga, das dunkle Zeitalter, endet. Wir sind hier um zu bleiben, gefangen im langweiligen Gefängnis der modernen Stadtgesellschaft. Erschreckt euch das? Gut, denn dann seid ihr offen für das, was ich zu sagen habe. Die meisten Menschen die ich kenne, seien es Veganer, Neonazis und Katholiken, Traditionalisten und Platoniker schauen die Welt an und scheuen. Ihr Blick ist auf den Zustand der Welt konzentriert und wenn sie etwas sehen, was sie nicht mögen, raten ihnen ihre Instinkte, sich zu verstecken und zu warten, bis die Dinge sich geklärt haben. Das ist eine sehr gebrochene Art, das Leben zu leben, da es das Individuum von der Welt isoliert und einem die falsche Schlussfolgerung nahelegt, dass der Zustand der Welt zwangsläufig uns unsere Verhaltensmuster diktiert. Das ist so, wie wenn ich dein Haus anzünde und du daneben stehen würdest, während du ausrufst: "Oh nein, mein Haus brennt. Hast du das gemacht? Na gut, ich warte bis es nur ein Aschehäuflein ist. Nichts kann jetzt mehr gerettet werden." Annehmend, dass eine Opferhaltung komfortabel ist, da es uns friedlich stimmt und eine unveränderliche Situation als Rechtfertigung aufzeigt. Aber wenn das Haus niedergebrannt ist, sagen wir: "Ich hätte anders handeln können".

Warum ist diese Äußerung so wichtig? Weil sie offenlegt, dass das Leben voller Möglichkeiten ist und sogar noch mehr, selbst wenn die Welt in der wir leben schlecht ist, heisst es nicht zwangsläufg dass wir schlechte Leben führen müssen. Erkennt ihr den Unterschied? Als Kant sein System des transzendentalen Idealismus vorstellte, bewegte er den Schwerpunkt weg von der Welt wie sie ist und wollte mehr Aufmerksamkeit dafür wecken, wie sie uns erscheint - zum Beispiel unsere Einstellung und unser Verhältnis zur Welt. Kant behauptete, dass die Welt an sich und die Welt für uns sich fundamental unterschieden und wir deswegen dazwischen unterscheiden müssen, was wir von der Welt nehmen und was wir in ihr hineinbringen. Das was du tust wenn, du stehst und dein Haus beim Niederbrennen beobachtest ist, dich selber als blind gegenüber der Welt an sich anzusehen, anstelle dich darauf zu konzentrieren wie du Zugang zur Welt erhälst. Darin liegt das Problem.

Es gibt gewisse Dinge, die wir an der Welt an sich nicht kurzfristig ändern können. Überbevölkerung wird weiterhin große Ökosysteme zerstören, internationale Interessen werden kulturelle Traditionen auslöschen und sie mit Supermärkten ersetzen, Idioten werden sich wie die Karnickel vermehren und unsere Gemeinschaften mit ihren selbstzerstörerischen Verhalten überfluten, Geld wird den Besitzer wechseln, von der hart arbeitetenden Mittelklasse zur wohlhabenden Oberschicht. Das ist Fakt. Niemand zweifelt es an. Tatsächlich ist es so, dass man sein Leben durch eine Lüge leben wird, bis man die Wahrheit über die Ordnung der Digne erkennt. Darum studiert man Philosophie und Geschichte, macht Beobachtungen an der realen Welt, erfährt man Kunst und betätigt sich in der Politik. Aber was dann?

Das ist der Punkt, an dem wir zu einer Schlussfolgerung kommen und uns unmittelbar danach von ihr überwältigt fühlen. Alle Black Metal Alben der Welt zu sammeln, Evola 24/7 zu studieren, den Schrank mit Hindu Statuen zu füllen oder den gesamten Sommer damit zu verbringen, das philosophische Gettier Problem zu lösen - das ist alles Suizid. Wieso? Weil es ein Rückzug ist. Es ist ein Sicherheitsventil, mit dem man vor der Welt zurückscheut. Nicht zurückziehen - entgegentreten! Wie? Das was ich möchte, das ihr tut, ist, wie Kant den Fokus von der Welt wegzubewegen und sich der Welt anzunähern. Das ist sehr wichtig. Die Meisten werden die Welt mit negativen Begriffen interpretieren und demzufolge negativ ihr gegenüber reagieren. Eine negative Reaktion ist eine Reaktion, die kontraproduktiv und von Grund auf passiv ist. Man hält ein und schaut der Welt beim Zerbröckeln zu. Das ist Verhaltens-AIDS unter intelligenten Menschen und für jede Person, die wir auf diese Weise verlieren, wird die Welt ein Stück mehr schlechter werden.

Visualisiere die Welt vor dir. Erkenne den Horror. Und begrüße ihn. Geb nicht vor, dass alles in Ordnung ist, dass die Probleme der Welt nicht länger existieren, versuche vielmehr mit dem Gedanken zu spielen, den kompletten Zustand der Welt gutzuheißen. Damit fängst du an, die vorhin erwähnten Möglichkeiten zu öffnen. Man muss kein Esoterikguru sein, um das herauszufinden, da wir als Nihilisten dies tausendmal in unserem Leben realisiert haben: Leben bedeutet Krieg. Wörtlich. Hast du ehrlich gedacht, das Leben sei fair? Es tut mir leid das zu sagen, aber Gerechtigkeit existiert nicht. Du wirst in diese Welt geworfen und hebst besser das Schwert auf und machst weiter. Es gibt keinen Mittelpunkt, an dem alles sicher ist. Es gibt keine "Friedenszone", wo man in stiller Einsamkeit leben kann ohne vom brennenden Imperium belästigt zu werden. Die Flammen werden vielleicht auch dein Haus erreichen, aber dann ist es zu spät. Die Schlacht ist hier und jetzt und du schlägst sie jeden einzelnen Tag, an dem du weiter machst und der Welt gegenübertrittst.

Wenn du deine Einstellung vom selbstbemitleidenden "Alles ist scheisse" zu "Alles ist scheisse - und ich bin dafür dankbar" veränderst, hast du die Theorie davon verstanden, was ich klarmachen will. Das ist kein pseudoromantischer, heidnischer Traum davon, dass Menschen auf die Straße rennen und Feinde auf Altären opfern. Das ist real. Dein Schwert ist Kreativität, dein Ziel ist das Schloss der Fantasien, der einzige Feind ist deine eigene Negativität. Lasse den negativen, traurigen Blick auf die Dinge fahren und nehme die Welt als ein offenes Schlachtfeld wahr. Alles kann und wird geschehen. Du wirst dein Studium beenden, aber ein paar Klausuren in den Sand setzen. Du wirst neue Freunde machen - traue ihnen nicht allen. Du wirst dich verlieben (und die Liebe verlieren, zumindestens einmal im Leben). Du wirst Besitz verlieren und neuen gewinnen. Du wirst Wälder sterben sehen und Menschen weinen. Du wirst vom Weg abkommen und ihn wiederfinden, nach viel Verwirrung. Manchmal wirst du Schnitte und Wunden davontragen. Manche Menschen werden sterben, aber es ist dein Schicksal, weiterzumachen, wie alle anderen. Ich kann dir hier versprechen: Du wirst deine Träume niemals erreichen, selbst wenn sie immer am Horizont auftauchen. Es kommt nicht darauf an, die Träume zu erreichen, aber in die Richtung zu gehen, wo sie liegen. Vorstellung ist nicht "real", aber es spiegelt das wieder, was morgen Realität werden kann, wenn du deine Visionen erfüllst.

Verstehst du die Veränderung die du durchmachst, nur indem du das Schwert wieder aufhebst und es auf die Welt richtest die du verabscheust? Plötzlich erkennst du, was ich dir die ganze Zeit sagen möchte: Es gab niemals eine Märchenwelt. Leben war immer Kampf und hier stehst du am Mittelpunkt deiner existentiellen Reise und wunderst du, "was zu tun ist". Weitermachen, was sonst? Nicht mit einem hämischen Grinsen; es gibt nichts, worüber man sich lustig machen kann. Nicht mit traurigem Anlitz; es gibt nichts zu bereuen. Auch nicht mit lodernder Wut; es gibt nichts, das man hassen oder an dem man verzweifeln müsste. Nicht mit defensiver Angst; es gibt nichts, wovor man Angst haben müsste. Du hast den kompletten Sturz der Welt erreicht, aber als Nihilist lässt du das Richten und Bewerten nicht aus. Wie die Moslems sagen, ist der größte Krieg nicht ausserhalb von dir, sondern in dir. Die Ehre, Edelhaftigkeit, Stärke und Macht kann nicht irgendwo in der Welt gefunden werden. Es ist in dir und wartet darauf, ans Tageslicht zu kommen und "die Hölle loszulassen".

Ich befürworte Humor, da auch wenn der Zustand unserer Welt ernsthaft ist, niemand überleben wird indem er alle Emotionen abschaltet und zu einer Kriegsmaschine wird, dessen Grundeinstellung zum Leben "allein gegen alle" ist. Du kämpfst nicht gegen die Welt, du kämpfst mit ihr und das freudvoll. Wie ein Künstler fängst du einen Augenblick ein und machst ihn nur mit deinen Händen unsterblich. Die Welt ist wie eine Leinwand, wartend darauf, bemalt zu werden und es liegt an dir, sie wunderschön zu bemalen. Für jedes Gebäude, das wir zerstören, müssen wir ein Neues aufbauen. Es braucht kein Lächeln; die Freude besteht aus einem positiven, konstruktiven, hinausgehenden Spirit. Widerstand gegenübertreten? Heute ist dein Glückstag; kämpfe dagegen an und fahre fort, zu kreiren. Nur Sklaven machen halt, wenn die Dinge hart werden. Ein Nihilist schätzt die Situation und prüft seine Grenzen, die Welt zu verstehen, indem er an ihr teilnimmt. Teilnahme is das Tor zur Erfüllung deiner Träume und Leidenschaften. "Die Welt ist meine Darstellung", sagte Schopenhauer, und damit meinte er, dass die Welt auch unsere Welt ist. Du kannst dich selbst nicht von ihr trennen. Die ganze schlechte Welt ist immernoch unsere Welt und konsequenterweise haben wir immernoch Mittel, auf sie einzuwirken und sie zu verändern.

Es gibt keine Geheimbotschaften in diesem Text. Keine ausgefallenen Metaphern ausser dem was bereits augenscheinlich ist. Es gibt keine esoterischen Gesetze, keine mystischen Enthüllungen - nicht mal die geringste spirituelle Anweisung. Es ist so einfach wie es nur werden kann und entweder du gestaltest dein Leben danach, hier und jetzt, oder du verottest als sterbende Leiche unter Millionen anderer toter Menschen. Ja, sie atmen und reproduzieren, aber ihre Seelen sind tot. Weil sie den Tod fürchten, töten sie Kreativität und denn Wille zum Überwinden. Begeht nicht den selben Fehler. Ich kann es nicht auf eine höflichere Art und Weise sagen, auch wenn jedes Wort aus Liebe heraus entsteht: Du bist ein Krieger und geboren zum Kämpfen. Immer wenn du aufhörst und sagst "Ich habe genug" hörst du auf zu leben. Das war der Pakt, den Faust mit dem Teufel machte, und schau was Faust erreicht hat. Er nahm seine Welt in Angriff, genau wie Schopenhauer seine und wir müssen unsere in Angriff nehmen. Du wirst niemals "vollständig" als Individuum sein, da du immer (mit den Worten von Nietzsche) danach strebst, der zu werden, der du bist und sein kannst. Demzufolge ist es richtig zu sagen, dass du nicht verlieren kannst, solange du nicht dich selbst aufgibst, unabhängig von der Welt um dich herum. Was ultimativ zu Veränderung führt ist nicht ob ein übernatürlicher Gott uns von all dem Terror erretten wird sondern wie wir uns selbst als Teil der Welt begreifen. Wenn die Welt dein Feind ist, wendest du dich automatisch gegen dich selber.

Ich habe alle Phasen durchgemacht, von demjenigen der die Dinge realisierte über den, der Rache an der Welt nahm bis zu dem, der das Elend vergab. Nun bin ich endlich bereit, mein Schwert zu ziehen. Ich sehe Menschen um mich herum, sterbend, nach Hilfe rufend. Ich sehe eine Welt die von Flammen verschlungen wird. Ich sehe Götter und Göttinnen die die dämonischen Mächte bekämpfen, die unser Volk besitzt. Ich sehe die rücksichtslose Macht in ihren Augen; sie haben keine Angst! Warum sollten sie auch? Seit dem Beginn der Zeit wussten sie um ihren Untergang. Und jetzt treten sie ihm entgegen, ohne Hass, Rache oder Traurigkeit. Es ist die Zeit des Todes, aber es ist genauso Zeit des ungestümen Kampfes. Wir reinigen vom Müll um Raum für neue Schönheit zu schaffen. Es ist ein Zustand in dem wir uns alle während der Mitte unseres Lebens befinden, bewaffnet, aber unsicher wohin wir gehen sollen. Vielleicht sollten wir aufhören, nach einem Ausweg zu suchen und stattdessen uns den Weg freikämpfen in die Richtung, die unsere Intuition für richtig hält. Aus diesem Grund brauchen wir keine heiligen Wörter die uns leiten - der wahre Kompass ist in unseren Herzen.

Ich möchte, dass jede Person, die das liest ohne Umwege all ihre Zweifel und Ängste beiseite räumt. Betrete die Welten mit dem Wunsch das Schloss der Träume zu erreichen, wie immer es auch aussehen mag, wo auch immer es liegen mag, wann auch immer es sich einem offenbart. Du wirst es nicht in den Geschichtsbüchern finden, in den Musikalben, unter deinen Freunden oder in irgendeiner Religion, die je gegründet wurde, finden. Das alles sind Methoden. Die Träume die du suchst lagen schon immer in dir und sie sind fähig, sich in den unbedeutendsten Details zu manifestieren. Lass die schlechte Welt nicht das verdunkeln, woran du glaubst, und am wichtigsten, begreife die Welt und dich selber als eins. Ihr wart niemals voneinander getrennt und jetzt, mehr als jemals zu vor, spiegelt die Welt den wahren Zustand unserer Existenz wider. Das war's. Das ist die Zeit, um wirklich lebendig zu sein. Das ist der Zeitpunkt, an dem wir unsere Schwerter gen Himmel strecken und vorwärts reiten, ja, vorwärts, zu zahllosen Schlachten. Ich werde dort sein und dort werden auch alle sein, die gewählt haben, an meiner Seite zu kämpfen. Ein herausfordernder, neuer Tag hat begonnen - pack ihn an, weil er für den Moment eines Lebens dir gehört!

(May 22 2008)

Our gratitude to "Wigr" for this translation.


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